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Werner Gerl

Krimidinner, Kabarett und Autor

Es gibt Viren, die einen ein Leben lang begleiten. Herpes Simplex beispielsweise. So verhält es sich auch mit dem Bühnenvirus. Wer einmal davon infiziert ist, kommt nicht mehr davon los. Und auch der Schreibvirus ist kaum therapierbar. Ich bin früh vom Bühnenvirus infiziert worden. Im zarten Alter von elf Jahren hatte ich im ehrwürdigen, von einem Kapuzinermönch gegründeten Laienspielkreis Mainburg meinen ersten Gig. Und das gleich vor mehreren hundert Leuten. Denn ich eröffnete die Christmette in der Salvatorbergkirche mit einem Gedicht. Natürlich pochte mein Herz bis zur Empore hoch, natürlich war das Weihnachtsbuffet ein Flopp für mich, weil ich kaum einen Bissen durch meinen verstopften Hals hinunterbrachte. Dennoch wusste ich in dem Moment, als ich vor der feierlich-gespannten Menge stand und mein erstes Wort sprach, dass dieser Augenblick etwas Magisches hatte. Ja, er verzauberte mich. Ich sagte mein Gedicht fehlerfrei und flüssig auf und hätte mich natürlich über donnernden Applaus gefreut, doch der war dem heiligen Ort nicht angemessen.

In meiner Studentenzeit traten wir zu dritt als „Freie Quäler Gemeinschaft“ auf und machten – beeinflusst von den britischen Anarcho-Komikern Monty Python – schräges Nummern-Kabarett. Später wagte ich den Schritt und stellte mich allein auf die Bühne. Eineinhalb Stunden solo verlangt viel Kondition und Stehvermögen. Aber es hat sich gelohnt. Mit meinen Solo-Programmen und dem Wiesn-Spezial „Ozapft is“ mit Sauglocknläutn hatte ich unzählige erfolgreiche Auftritte im ganzen deutschsprachigen Raum.

Satire war zunächst auch mein bevorzugtes literarisches Genre. So schrieb ich einige Texte für die Magazine Titanic und Eulenspiegel. Doch auch der Krimi faszinierte mich früh. Und natürlich das Theater. So lag es nahe, dass ich eine Melange aus meinen beiden Künsten anstrebte und mit Sandra Obermeier das „Kabarett Kriminale“ gründete. Ein wichtiger Grund dafür war auch, dass ich zugegebenermaßen müde war, allein durch die Weltgeschichte zu fahren. Touren im Ensemble macht schlicht mehr Spaß.

Meine beiden erfolgreichen Krimidinner-Stücke „Blutmond“ und „Applaus für eine Leiche“ sind die Essenz meiner mittlerweile 35-jährigen Karriere. Sie vereinigen sowohl meine Erfahrungen als Bühnenkünstler als auch mein dramaturgisches Wissen als Autor.

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